Dienstag, 5. November 2013

Kontinente aus Plastikmüll

Plastik ist nicht mehr nur ein Problem, es stellt inzwischen eine der größten Umweltkatastrophen der Welt dar.

Wer kauft nicht gern mal in Plastik verpackte Nahrungsmittel oder Getränke in Plastikflaschen, die man dann ganz einfach wieder entsorgen kann ohne sich groß darüber Gedanken zu machen? Doch genau da liegt das Problem in der heutigen Zivilisation, denn viele der Plastikteile werden zum Teil achtlos weg geworfen und landen dann in Bächen, Seen, Flüssen oder anderen Gewässern wodurch sie früher oder später ins Meer und in die Ozeane gelangen.
Einmal im Ozean angekommen werden sie über Meeresströmungen in die großen Meeresstrudel geleitet die es überall auf der Welt gibt. In eben diesen Strudeln sammelt sich mit der Zeit immer mehr Plastikmüll an der dann irgendwann gewaltige Flächen bildet.

Im Pazifik gibt es mittlerweile einen treibenden Müllkontinent von der Größe ganz Zentral-Europas und er wächst ständig weiter. Doch auch in den anderen Weltmeeren sammeln sich derartige Müllflächen an. Vieles davon treibt dann über Jahrhunderte im Meer, da es bis zu 400 Jahre dauern kann bis ein Plastikteilchen komplett auf natürlichem Wege abgebaut wurde.

Diese Müllteppiche sind unter anderem die Heimat vieler Tierarten, die Teile des Plastiks fressen und daran jämmerlich zugrunde gehen, sei es indem sie mit vollem Magen verhungern weil die Plastikteile nicht verdaut werden können oder durch Verstopfung oder Schädigung der inneren Organe. Viele Tiere verfangen sich auch in Plastikschlingen oder ähnlichem und ersticken dann erbärmlich.

Nach neusten Erkenntnissen durch ständige Beobachtungen verenden so im Jahr über 100.000 Säugetiere und mehr als eine Million Seevögel.

Doch nicht nur die Meerestiere leiden unter dem Müll, sondern auch der Mensch ist von den giftigen Schadstoffteilchen auf lange Sicht direkt betroffen. Durch die Meerestiere die sich von Plankton und Kleintieren ernähren und die kleinen Plastikteilchen fälschlicherweise für Nahrung halten gelangen Schadstoffe wie DDT oder PCB in ihren Organismus und werden in den Fettschichten ihres Körpers abgelagert. Wenn der Mensch diese Meerestiere wie Fische oder Krabben fängt und verzehrt gelangen die Schadstoffe so auch in seinen Körper und sind Krebserregend oder beeinflussen die Hormone und die Fruchtbarkeit.

Da 70 Prozent des im Meer treibenden Mülls auf den Grund sinkt kann man sich die Menge des Plastiks nur schwer vorstellen, zumal man die restlichen 30 Prozent die an der Wasseroberfläche schwimmen mittlerweile sogar vom Weltall aus sehen kann als große dunkle Müllteppiche.

Inzwischen gibt es auch viele Ansätze zur Eindämmung des Mülls: Von riesigen Ozeanschiffen die die Wasseroberfläche absieben und den Müll einsammeln über Forschungsmethoden zur besseren Beseitigung bis hin zu Umdenkmaßnahmen bei der Herstellungs und Verpackungsindustrie.

Doch in erster Linie liegt es doch an jedem einzelnen von uns Menschen. Ein jeder sollte sich beim Einkaufen mal hinterfragen ob es nötig ist soviel Plastikmaterial zu kaufen wenn es auch Verpackungen gibt die man wiederverwenden kann, oder anstatt von Plastiktüten vielleicht Stofftüten verwenden und seine Mitmenschen über die Lage informieren und beim Kauf derartiger Dinge darauf hinweisen und vielleicht dazu überreden es anders zu machen.

Noch haben wir die Möglichkeit etwas zu verändern und den angerichteten Schaden halbwegs einzudämmen, doch wenn alle so weitermachen wie bisher gehen nicht nur Millionen von Tiere durch unser Handeln zugrunde, sondern wir schaden uns auf lange Sicht auch selbst.


Quellen:
Artikel des WWF

Kampagne gegen Plastikverschmutzung von Ocean Care

Artikel auf Zeit Online

Bilderserie bei n-tv

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