Montag, 2. Dezember 2013

Polarbären schreiten in eine ungewisse Zukunft

Im letzten Jahr konnten erstaunliche Forschungsergebnisse über den Polarbär (ursus maritimus) vorgelegt werden. Dabei wurden in einem Zeitraum von 5 Jahren, zwischen 2004 und 2009, mithilfe von GPS Sendern die Strecken gemessen die Eisbären Weibchen am Rande der Beaufortsee schwimmend und ohne Unterbrechung zurücklegten.

Die Bärinnen brachten es dabei auf beeindruckende Werte von bis zu 155 km am Stück. Ein einzelnes Tier schaffte es sogar eine Strecke von 354 km ohne Pause zu schwimmen.

Es war durchaus bekannt das Eis oder Polarbären weitere Strecken schwimmend bewältigen können um etwa neue Jagdgründe zu erreichen oder auf der Suche nach einem Partner. Doch bisher ging man davon aus das der König der Arktis, wie der Polarbär auch gerne genannt wird, dabei nicht allzu weit schwimmen würde.
Der enorme Energieverbrauch der für solch eine Kraftleistung nötig ist wird durch das Erlegen der Robben und Seehunde gewährleistet. Selbst Jungtiere legen die Strecken an der Seite ihrer Mütter zurück, da sie gar keine andere Wahl haben. Immerhin bleiben Jungbären bis zu Zweieinhalb Jahre bei ihrer Mutter, während sie gesäugt werden und das Jagdverhalten erlernen um in der eisigen Einöde zu überleben.

Der Grund dafür dass es sich bei den Bären nur um Weibchen handelte war schlicht die Beschaffenheit des GPS Senders, der nicht an die dicken Nacken der Bären-Männchen angebracht werden konnte.

Leider hilft den großen Raubtieren eine solche Energieleistung nicht im Kampf gegen das Verschwinden ihres Lebensraums. Durch die globale Erderwärmung schmelzen immer größere Eisflächen und die riesigen Jagdgebiete der Bären werden entweder immer kleiner oder aber sie müssen umso weitere Strecken zurücklegen um noch an die nahrhafte und vor allem möglichst fetthaltige Beute zu gelangen die ihnen ihr Überleben sichert.

Inzwischen gibt es neben den Jagdverboten aus all den Ländern die Hoheitsgebiete auf dem eisigen Territorium besitzen auch Abkommen zum weiteren Schutz der Polarbären.

Unter anderem wurde der Polarbär schon vor einigen Jahren auf die Liste bedrohter Tierarten gesetzt und als Grund wurde neben der globalen Erwärmung auch die Tatsache angeführt, das der Polarbär als Endkonsument für Umweltgifte noch stärker bedroht sein könnte als bisher angenommen.

Immerhin gelangen derartige Giftstoffe über das Meerwasser und über Kleinstlebewesen in die Futtertiere der Bären wie etwa Robben, Seehunde, oder auch gelegentlich kleinere Wale.

Mittlerweile gehen viele Experten davon aus das wenn die Erwärmung und die Vergiftung des Planeten weiter derart rasant voran schreiten, es in 100 Jahren wohl keine Polarbären mehr geben wird.

Hoffen wir das sich die Experten irren und vor allem das der Mensch endlich zur Vernunft kommt und all die Schadstoffquellen möglichst beseitigt oder zumindest drastisch reduziert. Vielleicht bestünde dann auch noch Hoffnung für solch majestätische Tiere wie den König der Arktis.


Quellen:
Forschungsartikel auf Spiegel Online

Informationen über den Polarbär auf polar-reisen.ch