Samstag, 22. Februar 2014

Bienenseuchen breiten sich weiter aus und befallen inzwischen sogar Hummeln

Das es unter den Honigbienen und Wildbienen inzwischen tödliche Krankheiten gibt die sich rasant ausbreiten und ganze Bienenvölker auslöschen können ist schon lange bekannt. Neue Erkenntnisse zeigen jedoch das diese Seuchen auch auf verwandte Tierarten übergreifen, wie jetzt bei den Hummeln deutlich wird.

Ein deutsch-britisches Forscherteam fand heraus das sowohl das tödliche Flügeldeformationsvirus, als auch der parasitische Einzeller Nosema ceranae sich von Bienen auf Hummeln überträgt. Dabei sorgt die Infektion mit dem Flügeldeformationsvirus (DWV) dafür das die Umwandlung von der Larve zur Jungbiene gestört wird und das Insekt so mit verkümmerten Flügeln zum Tod verurteilt ist. Nosema ceranae hingegen befällt hauptsächlich Arbeiterinnen und löst dabei tödliche Veränderungen der Verdauungsorgane aus.

Beide Krankheiten galten bisher als Bienenspezifisch. Dies konnten die Forscher jedoch inzwischen widerlegen. Sowohl in Laborversuchen bei denen sie feststellen konnten das die Hummeln sich mit den Krankheiten infizierten, als auch bei Standortproben, bei denen eine gewisse Anzahl an Hummeln und Bienen aus verschiedenen Gegenden entnommen und untersucht wurden, stellten sie den Befall der beiden Erreger fest.

Die Übertragung erfolgt demnach wohl an den jeweiligen Pflanzen die die Insekten bestäuben. Wenn eine Hummel Nektar von einer Blüte saugt die vorher von einer infizierten Biene besucht wurde so steckt auch sie sich daran an.

Bisher keine Ansteckung scheint es bei der sogenannten "Amerikanischen Faulbrut" zu geben, einer Krankheit bei der ein Bakterium die Bienenlarve in ihrer Wabe zersetzt und nur braunen Schleim übrig lässt.
Unter den Honigbienen ist diese Seuche weit verbreitet und es gibt wenn in einer Gegend ein Auftreten bekannt wird sofort weitreichende Sperr und Quarantäne - Maßnahmen. Viele Imker haben dadurch bereits ihren gesamten Bestand an Bienen verloren. Da die Seuche früher oder später ohnehin unweigerlich zum Tod des gesamten Schwarms führen würde werden sie von den Tierärzten ausgeräuchert und die Bienenstöcke verbrannt um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Leider kann sich durch den globalen Handel und die kommerzielle Zucht von Bienen die Lage noch erheblich verschlechtern was all diese Krankheiten betrifft.
Kontrollmaßnahmen bei Importen sind schwer durchzuführen. Tierschützer und Veterinäre setzen daher darauf diejenigen die mit Honigbienen umgehen das nötige Wissen und Kenntnis der Methoden besitzen um mit den jeweiligen Krankheiten umgehen zu können.

Bleibt zu hoffen das sowohl die Maßnahmen zum Schutz und zur Eindämmung greifen, aber auch das diese wundervollen Insekten stark genug sind diese Epidemien zu überstehen und weiter bestehen.
Ein Verschwinden dieser summenden kleinen Bestäuber wäre nicht nur sehr schade, es käme auch einem ökologischen Kollaps gleich, der ungeahnte Folgen auf alle anderen Lebewesen hätte, da ein Teil des natürlichen Gleichgewichtes verloren gegangen wäre.

Quellen:
Artikel auf scinexx

Bericht der WZ über die "Amerikanische Faulbrut"

2 Kommentare:

  1. ich habe hier noch 10 tipps gefunden, wie man bienen helfen kann

    http://www.umstellung.info/magazin/umwelt/aktiv-werden/10-tipps-wie-sie-bienen-helfen-koennen/

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    1. Vielen Dank. Das sind super Tipps die sich sogar teilweise auch als Hilfe für andere Tierarten übertragen lassen.

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