Dienstag, 4. Februar 2014

Veraltetes Jagdgesetz kostet jährlich Zehntausende Katzen das Leben

In Deutschland sind nach ersten ungenauen Statistiken weit über 16000 Katzen von Jägern erschossen worden. Dabei beruft sich diese zahlenmäßige Angabe jedoch nur auf Angaben aus lediglich 5 Bundesländern, da in den anderen überhaupt keinerlei Daten bezüglich geschossener Haustiere erfasst werden.

Die Dunkelziffer, sprich die Tiere die nicht gemeldet werden und somit in keiner der Statistiken auftauchen beläuft sich aber wohl weit in den Hunderttausenden.

Grund für diese horrenden Zahlen ist einerseits ein veraltetes Jagdgesetz aus dem Jahre 1934, welches vom damaligen Reichsjägermeister Hermann Göring verfasst wurde, das besagt das Haustiere außerhalb der Einwirkung ihres Halters und ab einer Entfernung von 200 Metern zum nächsten Haus als wildernd gelten und geschossen werden dürfen.
Zum anderen ist die deutsche Jagdgesellschaft dafür verantwortlich da sie auf jenem alten Jagdgesetz behaart und als Begründung den Schutz der heimischen Singvögel anführt, die vor allem den wildernden und freilaufenden Katzen zum Opfer fallen.

Laut einem Sprecher der deutschen Jagdgesellschaft würden ohne die jährlichen Abschüssen von Katzen und Hunden Millionen von Singvögel gerissen werden und der Bestand damit drastisch gefährdet.

Tierschutzverbände fordern mittlerweile jedoch ein gründliches Überdenken und begrüßen die Initiative des Bundeslandes Hessen das inzwischen als einziges Bundesland dieses alte Jagdgesetz dahingehend abgeändert hat das der Radius auf 500 Meter angehoben wurde. Dadurch sind Freigängerkatzen relativ sicher da sie sich in der Regel nicht weiter als 300 Meter von ihrem Zuhause entfernen.

Die Jagdgesellschaft prangert indes jedoch an das der Tierschutzverband zwar jammern würde aber keine konkreten Lösungsvorschläge liefern würde. Diese kommen meist von Regionalen Einrichtungen oder einzelnen Kommunen wie beispielsweise der Stadt Paderborn die eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen ins Leben gerufen hat.
Ein weiterer Lösungsvorschlag ist die Herausgabe von Betäubungsgewehren an die Jäger, als Ersatz für die Flinten. Dies würden auch die Tierschützer begrüßen die ohnehin anführen das ein Mensch bei einem Fehlverhalten auch nicht gleich erschossen wird.

Bleibt abzuwarten inwieweit die Jäger einlenken und zu hoffen das sich etwas tut. Das Land Hessen scheint ja schon ein Vorreiter in Sachen Tierschutz zu sein in diesem speziellen Fall.

Quellen:
Artikel auf feelgreen.de

Artikel bezüglich geschossener Katzen in NRW auf derwesten.de

Informationen zum Abschuss von Haustieren auf PETA

Informationen zur Haustierjagd auf iijh.de


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen