Freitag, 27. Juni 2014

Spitzwegerich - Ein weit verbreitetes Wiesenkraut mit vielfältiger Wirkung

Im Grunde genommen kennt den Spitzwegerich fast jeder, denn er wächst und gedeiht an vielen verschiedenen Orten, doch die meisten wissen nicht das es sich um Spitzwegerich handelt.

Da unser Kräuterwissen immer mehr verkümmert ist es kaum verwunderlich das den meisten Menschen nicht bekannt ist was für eine großartige Heilpflanze meist ganz in ihrer Nähe wächst. Und anstatt raus in die Natur zu gehen und etwas von der natürlichen Apotheke zu nutzen, holen wir uns stattdessen irgendwelche Präparate die dann nur bedingt die Krankheitsbedingten Symptome lindern.

Dabei findet man die krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 5 - 50 cm erreicht fast überall: Auf Wiesen, an Wegesrändern und auf Äckern.
Ursprünglich kam er nur in Europa vor, doch inzwischen hat er sich weltweit verbreitet, was er wohl der Tatsache verdankt das er sich sowohl vegetativ als auch über Samen verbreitet. Letztere bleiben beispielsweise an Tierpfoten, Schuhen und Fahrrädern haften und werden so an entfernte Orte getragen.

Erkennbar ist die Pflanze an ihren spitzzulaufenden, langen, schmalen Blättern die aufrecht stehen und eine Rosette bilden. Er blüht zwischen Mai und September und sein Name stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet soviel wie König des Weges (von wega = Weg; und rih = König).

Doch das wirklich besondere an ihm ist seine umfassende medizinische Wirkung. In erster Linie kommt dabei seine antibiotische Wirkung zum Tragen, welche sogar wissenschaftlich nachgewiesen ist und der des Penicillins entspricht. Darüber hinaus ist er ein ideales Mittel sowohl gegen Mückenstiche und Insektenstiche, als auch bei Wunden und Verletzungen.
Wenn man sich zum Beispiel in der freien Natur verletzt hat und weder Pflaster noch Desinfektionsmittel dabei hat, hilft es ein paar Spitzwegerichblätter zu zerkauen und auf die Wunde aufzulegen. Mit einem unzerkauten Blatt kann man das Ganze dann abdecken.
Doch nicht nur äußerlich entfaltet er seine Wirkung, auch innerlich verwendet wird er bereits seit Jahrtausenden als Hustenlöser, sowie bei Entzündungen der Rachen und Mundschleimhaut verwendet.
Selbst bei Zahnschmerzen, Ohrweh und Neuralgien kommt er zum Einsatz und ist mittlerweile auch in den Apotheken und der Medizin weit verbreitet in Form von Säften und Tinkturen.

All diese Eigenschaften brachten dieser unscheinbaren Pflanze an unseren Wegrändern und Wiesen jüngst den Titel "Arzneipflanze des Jahres 2014" ein und das zurecht wie ich finde.

Sollte also mal wieder schnelle Hilfe bei einem Wespenstich oder einer Verletzung von Nöten sein und die nächste Apotheke einige Kilometer weit weg kann dieses kleine in Vergessenheit geratene Kraut Linderung verschaffen.

Quellen:
Artikel zur Arzneipflanze des Jahres 2014

Eintrag im Natur-Lexikon

Artikel über Spitzwegerich gegen Mückenstiche auf feelgreen.de