Mittwoch, 22. Oktober 2014

Die Eiche - Der König der Bäume

Die Eiche ist ein Baum der wirklich jedem bekannt sein dürfte und jeder weiß wie die Blätter aussehen und welche Form ihre Früchte, die Eicheln, haben. Doch das war es dann auch schon mit dem Wissen über diesen seit Jahrtausenden verehrten Baum bei Vielen von uns weil wir sie in der heutigen Zeit als etwas alltägliches und ganz normales in unseren Wäldern betrachten.

Dabei handelt es sich bei der Eiche um eine Baumart die es schon vor Millionen von Jahren gab. Sie traten bereits im Tertiär auf, vor rund 12 Millionen Jahren, was durch archäologische Funde in Sedimentschichten bewiesen wurde.
Heute kennen wir über 450 unterschiedliche Arten der Eichenbäume, darunter solche wie Weiß-Eichen und Roteichen.

Doch das wirklich beeindruckende an diesem Baum neben ihrer bereits seit langem bestehenden Existenz auf der Erde sind unter anderem ihr hohes Alter, welches sie erreichen kann, ihre kulturelle und religiöse Vergangenheit, aber vor allen Dingen auch ihre heilenden Kräfte.

Von vielen Kulturen wurde sie schon vor tausenden von Jahren verehrt. Oftmals wurde sie auch als irdische Verbindung zu den Göttern angesehen und den Gottheiten geweiht. So galt sie den alten Griechen beispielsweise als der Baum des Zeus und es entstand das Eichenorakel von Dodonna. Bei den Römern war sie dem Jupiter, dem obersten Gott des alten Rom gewidmet. Die Kelten verbanden die Eiche mit ihrem Wettergott und Himmelsherrscher Taranis und die Germanen widmeten sie Donar, oder Thor, dem Donnergott. Speziell die Sachsen beteten die sogenannte Irminsul an, wobei es sich um eine alte hohle Eiche handelte.
Sogar im Christentum gilt der Eichenbaum als heilig, wenngleich viele der alten germanischen Eichen gefällt wurden um den Heiden den Christlichen Glauben schmackhaft zu machen. Dennoch wird die Eiche im Christentum mit der heiligen Maria gleichgesetzt und gilt als Lebensbaum der für das ewige Leben und das ewige Heil steht.

Die Eichenbaumarten sind auch weit verbreitet. Neben Europa, Asien und Nordamerika findet man sie in Kolumbien, auf den karibischen Inseln und in Zentralamerika, wobei ein Schwerpunkt der Artenvielfalt jedoch in Nordamerika liegt.

Ihr Alter kann die 1000 Jahre durchaus übersteigen. Die älteste urkundlich erwähnte Eiche steht in der Oststeiermark und wurde bereits im Jahre 990 n. Chr. erwähnt, doch nach einigen Angaben soll es in Bulgarien gar eine Stieleiche geben deren Alter 1640 Jahre beträgt. Somit wäre sie der älteste Laubbaum Europas.

In Deutschland stellen Eichen nach den Buchen die zweithäufigste Baumart dar. Man findet sie meist jedoch in Mischwäldern, größere Eichenwälder sind sehr selten.

Interessant an der Eiche sind wie bereits oben erwähnt jedoch vor allem auch ihre heilenden Kräfte, sowie die Vielfalt an Möglichkeiten bei der diese Verwendung finden.
So kann man etwa die Eicheln die im Herbst heranreifen durch Röstung als Kaffeeersatz verwenden, oder einen Tee daraus herstellen, da sie sehr viele Bitterstoffe enthalten. Auch wurden sie in früherer Zeit oftmals mehrmals gewaschen um ihre Bitterstoffe zu entfernen und danach zu Mehl verarbeitet, was zum Backen von Brot verwendet werden konnte. So hat man so manche Hungersnot lindern können.
Zudem wurden Eicheln als Nahrungsmittel für die Schweine verwendet.

Noch mehr Möglichkeiten als ihre Früchte bietet jedoch die Rinde der Eiche. Sie enthält sehr viele Gerbstoffe und kann als Tee, Tinktur oder auch als Zusatz fürs Badewasser verwendet werden. Eine Gurgellösung aus Eichenrindentee hilft bei Entzündungen im Mund und Rachenraum da der gesamte betroffene Bereich gereinigt wird und sie danach ihre antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung entfaltet.
Auch bei Magen und Darmproblemen jedweder Art sorgt der Eichenrindentee für schnelle Linderung der Symptome und eine vollständige Genesung.
Sie besitzt eine adstringierende Wirkung, das heißt sie wirkt auf Gewebe und Schleimhäute zusammenziehend und kann so sogar zur Abheilung von Magen oder Darmgeschwüren, sowie leichten inneren Blutungen verwendet werden.

Am häufigsten wird die Eichenrinde bzw. ihr Extrakt jedoch äußerlich angewendet: Bei Waschungen, als Badezusatz oder als Umschlag.
So lassen sich schwer heilende Wunden, Ekzeme, Krampfadern oder Hämorrhoiden gut bekämpfen. Letztere schrumpfen durch die adstringierende Wirkung der Pflanze. Selbst gegen Fußpilz können Eichenrindenbäder eine starke Wirkung erzielen.

Wer die Eicheln selbst sammeln möchte sollte dies im Oktober tun, die Eichenrinde erntet man am besten von März bis Mai.
Von der Rinde verwendet man dann etwa 1-2 Teelöffel voll mit einer Tasse kaltem Wasser, welches man mit der Rinde zusammen aufkocht und etwa 5 Minuten kochen lässt.
Für die äußerliche Anwendung als Badezusatz oder für Umschläge gibt es inzwischen in den Apotheken  Eichenrindenextrakt zu kaufen, wer jedoch selbst die Rinde ernten und verwenden möchte der gibt einige hundert Gramm davon mit ins heiße Badewasser und lässt es eine Weile drin bevor man sich ins Wasser legt.

Sowohl geschichtlich, als auch Kulturell und vor allem aus medizinischer Sicht stellt die Eiche somit eine unglaublich vielfältige Pflanze dar, die nach und nach wieder an Bedeutung gewinnt, nachdem sie wie so viele Kräuter und Pflanzen unserer Zeit mehr oder weniger in Vergessenheit geriet.

Quellen:
Eintrag auf heilkraeuter.de

Beitrag zur Eiche als Heilpflanze auf fitundgesund.at

Wikipedia-Seite zum Thema "Eichen"

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