Mittwoch, 15. Oktober 2014

Excalibur - Der sinnlose Tod eines Hundes

Es war in den letzten Tagen eines der Themen, das in den Medien immer wieder aufkam: Die Euthanasie des Hundes Excalibur, der eingeschläfert wurde weil sein Frauchen sich mit Ebola infiziert hat.

Sein Frauchen, die Krankenschwester Teresa Romero, hatte sich mit dem tödlichen Ebola Virus angesteckt als sie sich um einen von zwei Patienten kümmerte die mit dem Virus aus Sierra Leone in das Krankenhaus Carlos III. in Madrid eingeliefert worden und dort an den Folgen der Krankheit starben.
Die Frau infizierte sich nach Untersuchungen der Klinik höchstwarscheinlich beim Ablegen ihrer Schutzkleidung, als sie ihr Gesicht unbeabsichtigt mit einem kontaminierten Arbeitshandschuh berührte.
Ihr Hund spielte dabei nicht die geringste Rolle und dennoch musste er sterben.

Der Ehemann der infizierten Frau, welcher sich ebenfalls in Quarantäne in einem Krankenhaus befindet, startete noch vor der Einschläferungsaktion einen Aufruf im Internet und machte so die ganze Welt auf den Fall aufmerksam. Mehr als 86000 Menschen unterschrieben eine Petition zur Rettung von Excalibur, jedoch vergebens. Per Gerichtsbeschluss und ohne das Mitspracherecht seiner Halter wurde das Tier von den spanischen Behörden aus der Wohnung geholt und daraufhin eingeschläfert. Sein Leichnam wurde schnellstmöglich verbrannt.

Diese ganze Geschichte hat einen wirklich faden Beigeschmack, da es bisher keinen einzigen erwiesenen Fall gibt in dem ein Hund als Überträger der Krankheit in Frage kommt. Es gäbe laut Experten lediglich Hinweise darauf das Hunde sich mit Ebola anstecken könnten.

Aus Afrika ist bekannt das diverse Fledermausarten das Virus in sich tragen können, ohne an Ebola zu erkranken, von einigen Affenarten weiß man das sie sich an Ebola anstecken und auch daran sterben können. Zu Haustieren liegen jedoch keine speziellen Studien vor. Es gibt lediglich eine Studie aus dem Jahr 2005 in der Forscher einen Ebola-Ausbruch aus den Jahren 2001/2002 in Gabun untersuchten. Dabei fanden sie Antikörper gegen das Ebola-Virus im Körper von Hunden was als Hinweis auf eine frühere Infektion gedeutet wurde. Jedoch konnten sie nicht sagen, falls die Tiere wirklich an Ebola erkrankt waren, wo sie sich angesteckt hatten: Bei Menschen oder bei Tieren. Und es gab auch keinerlei Rückschlüsse darauf das eine Ansteckung von einem Hund auf einen Menschen erfolgt wäre.

Jetzt musste Excalibur, der sich eigentlich bester Gesundheit erfreute, sterben. Und das ganze aus reiner Vorsicht, mit der Begründung das man keinerlei Risiko eingehen wolle.
Hinsichtlich der Unvorsichtigkeit der Menschen und der weiteren Ausbreitung der Epidemie scheint eine solche Begründung schon relativ lächerlich.
Ein Tier dem nicht nachgewiesen werden konnte das es eine Gefahr darstellt musste sterben, aber stattdessen werden reihenweise Ebola-Patienten nach Europa eingeflogen, obwohl Menschen zu Fehlern neigen und die Gefahr einer Ausbreitung dadurch wesentlich höher ist.

Das es allerdings auch anders geht zeigt nun ein Fall aus den USA. Auch dort hat sich eine Pflegekraft mit dem tödlichen Virus infiziert und auch sie besitzt einen Hund. In der US-Stadt Dallas entschied der dortige Bürgermeister das der Hund in Quarantäne gehalten werde und sofern die Patienten wieder gesund werde, sie ihren Hund wieder haben dürfe. Die Begründung dazu lautete: Ein Hund sei sehr wichtig für einen Menschen.
Der Bürgermeister von Dallas, namens Mike Rawlings, trifft damit eine durchaus mutige Entscheidung in einer Zeit in der die Angst vor einer großräumigen Ausbreitung des Virus wächst und Panik allerorts spürbar ist. Dennoch scheint eine solche Entscheidung, auch wenn viele Experten zur Vorsicht mahnen, richtig.
Bevor noch mehr Haustiere sinnlos sterben müssen sollten sich einige ein Beispiel hieran nehmen, zumal es nun in absehbarer Zeit gewiss exaktere Studien über die Ansteckungsgefahr des Ebola-Virus von Tier auf Mensch und umgekehrt geben wird.

Quellen:
Artikel zu Excalibur auf Spiegel Online

Artikel auf krone.at

Artikel über Dallas auf n24.de

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