Mittwoch, 31. Dezember 2014

Erstaunliche neue Erkenntnisse über die Intelligenz von Krähen

Bereits in der Antike erzählte man in Fabeln von Krähen die mit Hilfe von Werkzeugen arbeiteten, wie etwa der griechische Dichter Äsop in einer Geschichte erwähnt das eine Krähe durch die Verwendung von Steinen den Wasserstand eines Kruges so erhöht haben soll, dass sie daraus trinken konnte.

Inzwischen ist es sogar wissenschaftlich bewiesen das dies nicht nur ein Märchen ist, wie die Menschheit über Jahrhunderte hinweg glaubte, sondern durchaus der Wirklichkeit entspricht.
Doch Krähen sind noch zu weitaus mehr im Stande als bloss ein paar Steine auf zu picken und wieder fallen zu lassen, nur um an etwas Trinkbares zu gelangen, wenngleich allein diese Erkenntnis verdeutlicht dass sie in der Lage sind mit Werkzeugen umzugehen.

Ein Team aus russischen und amerikanischen Forschern hat nun jedoch in einem Experiment bewiesen das wir Menschen und unsere Verwandten die Menschenaffen nicht die einzigen Lebewesen sind die zu abstraktem Denken fähig sind, wie man lange Zeit annahm.
Die Forscher gaben den Tieren hierzu jeweils drei Karten auf denen verschiedene Symbole abgebildet waren, von denen zwei zueinander gehörten da ihre Form, Farbe und Anzahl dieselbe waren. Dabei lagen die Vögel, bei denen es sich um zwei Aaskrähen handelte, fast immer richtig.
Danach erschwerten die Forscher die Bedingungen indem sie Karten verwendeten auf denen nur noch ein abstrakter Zusammenhang zwischen den Symbolen bestand. Als Beispiel nannten sie etwa ein Set aus drei Karten bei dem auf einer ein blauer und ein roter Kreis, auf der zweiten ein blaues und ein rotes Quadrat und auf der dritten Karte ein Pluszeichen in blau, sowie ein rotes Quadrat abgebildet waren.
Dennoch lagen die Vögel zu 78% richtig, was ein erstaunlicher Wert ist, zumal sie dies spontan und ohne jedwedes vorheriges Training geschafft hätten.

Ein anderer interessanter Aspekt der Krähen ist das sie nicht nur Werkzeuge verwenden um etwas zu erreichen, was sonst nicht möglich wäre, sondern diese teilweise auch selbst herstellen. So hat man beispielsweise bei den Krähen Neukaledoniens beobachtet wie sie aus den Blättern von Schraubenbäumen sich Angeln anfertigen indem sie sie zurecht picken bis sie sie gut verwenden können um damit Maden und Larven aus Baumritzen zu angeln.
Bei ebendiesen Krähen hat man zudem auch jüngst festgestellt das sie, ähnlich wie es bei uns Menschen Rechts und Linkshänder gibt, entweder Rechts oder Linksschnäbler sind. Denn ein und dasselbe Tier nutzte das jeweilige Werkzeug immer zur selben Seite hin, es hing immer jeweils nach links oder rechts aus dem Schnabel.
Grund dafür sei die Dominanz eines der beiden Augen, welches stets etwas besser sehe als das andere meint der Zoologe Alex Kacelnik von der Universität Oxford. Dadurch können die Krähen auf der einen Seite das ganze Gesichtsfeld besser einschätzen und eben auch den Gebrauch ihres Werkzeuges effektiver nutzen.

Weitere Experimente mit Krähen zeigten etwa das sie den Wasserstand wie oben beschrieben eines Zylinders erhöhten, um an das Wasser zu gelangen oder an eine Made die auf dem Wasser schwamm, jedoch keinesfalls Steine in einen Zylinder warfen der beispielsweise mit Sand gefüllt war. Ebenso wählten sie unter verschiedenen gefüllten Zylindern denjenigen aus dessen Wasserstand bereits am höchsten war.

Neben Menschen und Menschenaffen sind Krähen bisher die einzigen bekannten Tiere die Werkzeuge sowohl verwenden als auch anfertigen und all diese neuen Erkenntnisse deuten daraufhin das Krähen die Intelligenz eines Fünf bis Siebenjährigen Menschenkindes besitzen.

Quellen:
Artikel zum Experiment mit den Karten auf welt.de

Beitrag zum Thema Rechts und Linksschnäbler auf Süddeutsche.de

Beitrag zu neuen Studien über Krähen auf RP Online