Samstag, 31. Januar 2015

Leuchtendes Dreckwasser in China

Im Hafen von Hongkong, der Sonderverwaltungszone im Süden der Chinesischen Volksrepublik, spielt sich nachts ein faszinierendes aber gleichzeitig auch beunruhigendes Schauspiel ab.

Das Wasser der an der Südküste gelegenen Metropole fängt an blau zu leuchten.
Grund dafür sind Noctiluca scintillans, sogenannte Dinoflagellaten die auch als Meeresleuchttierchen bezeichnet werden. Es sind Einzeller die sich von Plankton, Fischeiern oder eben auch Algen ernähren.

Und eben jene Algenblüten häufen sich in den Gewässern rund um Hongkong, wozu auch das Perlfluß-Delta zählt. Die Algen wiederum finden durch das Abwasser in dem sich auch jede Menge Essensreste und landwirtschaftliche Dünger befinden einen idealen Nährboden um sich auszubreiten.

Für die Meeresleuchttierchen bilden diese großen Algenteppiche ein wahres Festmahl und in unruhigem Gewässer fangen die Tierchen an blau u leuchten, was durch das Brechen der Wellen erreicht wird.
Diese Biolumineszenz von Milliarden kleiner Einzeller taucht das Wasser an der Küste in ein gespenstisches Licht.

So schön dieses bläuliche Schimmern jedoch anzusehen ist, so drastisch sind jedoch die Probleme auf die es hindeutet.
Durch diese massive Invasion von Algen entsteht nämlich unter Wasser eine Todeszone für Fische, Krebstiere und alles was dort kreucht und fleucht, da die Algen dem Wasser und bei ihrem Ableben auch dem Meeresboden den Sauerstoff entziehen.

Das Ökosystem ist dort enorm aus dem Gleichgewicht geraten und es bleibt abzuwarten ob die zuständigen Behörden angemessen darauf reagieren werden.

Quellen:
Artikel auf feelgreen.de

Artikel auf Spiegel Online mit interessanter Fotostrecke des leuchtenden Wassers

Wikipedia-Eintrag zu Noctiluca scintillans

Montag, 26. Januar 2015

Das tragische Schicksal der Österreichischen Bären-Population

In vielen Gegenden Europas gab es in früheren Zeiten unzählige Bären. Doch mit der Ausbreitung des Menschen und der immer schneller wachsenden Zivilisation wurden die Reviere der Bären immer kleiner und ganze Populationen verschwanden von der Bildfläche.

Auch in Österreich gab es einstmals stattliche Braunbären (Ursus arctos) bis im Jahre 1842 die dortige Population vollends erlosch und der letzte Bär von der Bildfläche des Landes verschwand.
Lange Zeit lebten die Menschen ohne die Gegenwart von Bären, wenngleich es in einigen Europäischen Ländern durchaus noch Bären als Nachbarn des Menschen gab. So auch in Slowenien und Kroatien, wo bis heute noch rund 800 - 1000 Bären leben.
Und genau von dort machte sich auch ein Weitwanderer unter den Bären auf um sich bis 150 Kilometer vor Wien in einem neuen Revier niederzulassen.

In der Nähe des Ötscherberges in den nördlichen Kalkalpen hatte im Jahr 1966 ein Jahrhundert-Föhnsturm 2500 Hektar Wald umgemäht und dafür gesorgt das auf den so entstandenen Kahlflächen die Himbeeren in voller Pracht gedeihen konnten.
Und an ebendiesen Ort hatte es den Weitwanderer im Jahre 1972 verschlagen, der aufgrund des Gebietes fortan als Ötscherbär bezeichnet wurde.
Zum damaligen Zeitpunkt lebten dort noch nicht viele Menschen und er konnte in aller Ruhe sein Leben genießen. Hin und wieder demolierte er zwar ein paar Bienenhäuschen der dortigen Imker und stibitzte das Rapsöl der Kettensägen oder brach in ein Waldarbeiterdepot ein, aber die Menschen lernten mit dem Neuankömmling zu leben und errichteten Elektrozäune zum Schutz ihres Hab und Guts.

Da er jedoch lange Zeit alleine lebte und ihm kein Weibchen aus seiner alten Heimat gefolgt war, beschloss der WWF etwas nachzuhelfen und so fing man 1989 im ehemaligen Jugoslawien eine Bärin und setzte sie im Revier des Ötscherbären aus. Es dauerte daraufhin auch nicht lange und die Bärin brachte Anfang 1991 drei Jungbären zur Welt. Zwei Jahre später folgte der zweite Wurf, inzwischen waren auch noch zwei weitere Braunbären in der Nähe ausgesetzt worden.
Nach und nach entwickelte sich so wieder eine kleine Bären-Population in Österreich, wo Bären seit über 100 Jahren eigentlich ausgestorben waren.
Insgesamt konnten durch das WWF in Österreich in den Jahren nach der Ansiedlung 35 Bären nachgewiesen werden, wovon 31 dort geboren wurden. Im Jahr 1999 konnte man sogar ganze 12 Bären auf einmal in dem Gebiet des Ötscherberglandes nachweisen.

Von da an ging es jedoch wieder bergab mit der Population.
Obwohl die Tiere gechipt und markiert waren und auch unter strengsten Naturschutzmaßnahmen standen verschwanden immer mehr der Tiere auf unerklärliche Weise.
Zwar kommt es hin und wieder vor das ein Tier durch eine Lawine verschüttet wird und stirbt, doch heute führt man die meisten Fälle von verschwundenen Bären auf Wilderer zurück.

In wenigen Fällen konnten sogar die ausgestopften Tiere, die als Trophäen der Wilderer dienten, sichergestellt werden.
Man geht auch davon aus das einige der gewilderten Bären auf das Konto von Alois Huber, der im Jahr 2013 im niederösterreichischen Annaberg 4 Menschen erschoss nachdem man ihn als Wilderer entlarvt hatte und danach sich selbst eine Kugel in den Kopf jagte.
Im Keller seines Bunkers fand man unzählige Jagdtrophäen, die zwar so zahlreich waren das er sie nicht alle selbst erlegt haben konnte und einige wohl auch bei diversen Einbrüchen in Jagdvillen und Schlösser erbeutet wurden, doch dort lagerten eben auch einige Wildtierfelle, sowie die Überreste von Bären.

Letztendlich kam es wie es kommen musste und im Jahre 2010 streifte nur noch ein letztes Männchen, der 2001 am Ötscherberg zur Welt gekommene Moritz, durch Niederösterreich. Doch auch seine Spur verlor sich und es gab in den darauffolgenden Jahren keinen Hinweis mehr auf ihn.
Zwischenzeitlich war zwar noch geplant Moritz 3 Bärinnen aus Slowenien als Gesellschaft auszusetzen, doch aus dem Bärenflirt wurde leider nichts und so ließ sich das Unvermeidliche nicht mehr verhindern.
Zum zweiten mal starben die Bären in Österreich aus.

Quellen:
WWF-Chronologie der Braunbärenpopulation in Niederösterreich als pdf

Artikel auf derStandard.at zum Verschwinden von Moritz

Artikel vom WWF zu Braunbär Moritz vor seinem Verschwinden

Informativer Beitrag in dem Buch "Bären & Marder" vom Komet-Verlag

Artikel über den Wilderer und Amokläufer von Annaberg

Mittwoch, 21. Januar 2015

Besorgniserregender Wassertiefstand im Baikalsee, dem größten Frischwassersee der Erde

Tief im asiatischen Festland eingebettet, in der Nähe der südlichen Grenze Russlands zur Mongolei gelegen liegt der größte Süßwassersee der Erde, der Baikalsee.
Mit einer Tiefe von 1642 Metern ist er nicht nur der tiefste Frischwassersee der Welt, sondern mit einem Wasservolumen welches größer ist als das der Ostsee und etwa dem 480 fachen des Bodensees entspricht eben auch der größte Süßwassersee.
Doch nicht nur seine Größe sind imposant, sondern auch sein Alter, das auf 25 Millionen Jahre beziffert wird, was ihn somit auch zum ältesten Reservoir für Süßwasser weltweit macht.

Nun haben russische Wissenschaftler jedoch Wasserstandsmeldungen veröffentlicht die besorgniserregend sind. Demnach hat der See mit einem Wasserstand von 456 Metern über dem Meeresspiegel den tiefsten Wasserstand seit 60 Jahren erreicht. Im Vergleich zum Jahr 2013 sank das Niveau um ganze 40 cm.

Die Forscher sind sich jedoch was die Gründe für den Rückgang des Wasserstandes betrifft unschlüssig woran es genau liegt. Hauptsächliche Ursachen sind neben natürlichen Prozessen und umweltbedingten Einflüssen aber mit Sicherheit auch diverse Interventionen des Menschen. Unter anderem wird durch einen Staudamm des Wasserkraftwerks bei der Stadt Irkutsk die Wassermenge reguliert die durchgelassen wird.

Auch gab es viele industrielle Ansiedlungen rund um den See, weswegen vielerorts Naturschutzgebiete und Naturparks eingerichtet wurden bzw. eingerichtet werden mussten um sowohl die Tiere und Pflanzen, als auch das Wasser an sich und seine Reinheit zu schützen und zu bewahren.

Der Baikalsee beinhaltet etwa ein Fünftel, also knapp 20 % des gesamten Süßwassers der Erde.
Hinzu kommen etwa 1500 Tier - sowie 1000 Pflanzenarten, von denen rund zwei Drittel endemisch sind, das heißt das sie nur dort vorkommen und sonst an keinem anderen Ort der Welt.

Trotz der äußeren Einflüsse durch den Menschen und der teilweisen Verunreinigung durch Industrielle Anlagen, die inzwischen aber wieder zurückgingen, ist der Baikalsee einer der wenigen Seen der Erde dessen Wasser ungefiltert noch die Qualität von Trinkwasser besitzt. Dies ist zurückzuführen auf die enormen Ausmaße und die daraus resultierende Anbindung an insgesamt 336 Flüsse, sowie unzählige Bäche die das Wasser des Sees stets auffrischen und säubern.

Mittlerweile ist der See auch ein beliebtes Urlaubsziel und der Tourismus in der Region wird immer größer, doch seit 1996 gehört er zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Die Wissenschaftler untersuchen den Rückgang des Wassers weiterhin und gaben an das man jetzt erst einmal die nächsten ein oder zwei Jahren abwarten und beobachten müsse um genaue Schlüsse ziehen zu können. Immerhin war das Jahr 2014 weltweit auch das Heißeste Jahr seit der Erfassung elektronischer Daten.
Die vielen Naturschutzprojekte und Naturparks geben Anlass zur Hoffnung das der See und seine umliegenden Wälder und Gebirge nicht wahllos der Zivilisation zum Opfer fallen. Sollte es sich jedoch um weitreichende Einflüsse wie das Weltklima als Ursache für den Wasserstandsrückgang handeln und der Pegel noch weiter sinken könnte dadurch die gesamte Fauna und Flora in und um den See bedroht werden und es könnte zum Aussterben vieler einzigartiger Tier und Pflanzenarten kommen und auch der weltweite Bedarf an Frischwasser würde darunter leiden.

Quellen:
Aktuelles Video zur Thematik auf t-online.de

Deutsche Homepage des Baikalsees mit vielen Impressionen

Wissenswertes und Geschichtliches auf "Planet Wissen"

Wikipedia-Eintrag zum Baikalsee mit vielen Fakten

Freitag, 16. Januar 2015

Nähen für Koalas und Kängurus in Australien

Durch die in letzter Zeit wieder relativ häufig und großflächig ausgebrochenen Buschfeuer in Australien nahe der Stadt Adelaide sind derzeit wieder eine Großzahl an Tierarten bedroht.

Speziell die Koalabären sind hier zu nennen, da die Tiere sich nur recht langsam bewegen und ihre bevorzugten Bäume, die Eukalyptusbäume, brennen sehr leicht. Wenn die Bärchen nun versuchen an den Stämmen hochzuklettern oder sich daran festhalten verbrennen sie ihre Pfoten und im schlimmsten Fall fängt auch das Fell Feuer und sie verbrennen bei lebendigem Leib.

Viele Tierschutzorganisationen versuchen den Tieren so gut es geht zu helfen und retten sie vor den Flammen. Auch wenn es nicht alle überleben und einige so schwer verletzt gerettet werden das sie letztlich doch eingeschläfert werden müssen so können doch eine Menge der Bären behandelt werden.
Dennoch war es schwierig für die lokalen Tierschutzorganisationen genügend Mittel zur Behandlung der Tiere aufzutreiben, weswegen sie sich entschlossen einen Aufruf zur Hilfe an die Australier zu richten. Sie baten die Bevölkerung Handschuhe für die Koalabären zu nähen, wodurch die Verbrennungen an den Pfoten viel schneller und besser abheilen konnten. Die Handschuhe selbst konnten aus alten Stoffresten von Geschirrtüchern oder ähnlichem bestehen, einzige Bedingung war das es sich zu 100% um Baumwolle handelte.
Die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW) erhielt auf ihren Hilfegesuch hin jedoch nicht nur von Australiern Hilfe sondern bekam daraufhin Pakete aus der ganzen Welt. Josey Sharrad von der IFAW sagte sie haben sogar Pakete aus China, Russland, Kasachstan, Großbritannien und den USA bekommen.

Mittlerweile ist die Organisation mit Handschuhen für die Koalas mehr als eingedeckt und einige der behandelten Bärchen zeigen bereits sehr gute Genesungs-Resultate sodass die Möglichkeit besteht sie demnächst wider freilassen zu können - möglichst weit weg von einem Buschfeuer versteht sich.

Das Augenmerk der IFAW richtet sich nun aber auf die anderen Tierarten die ebenfalls von den Buschbränden betroffen sind.
Auch die Kängurus gehören zu den bedrohten Arten, obwohl sie doch um einiges flinker sind als die pelzigen kleinen Bären. Nichtsdestotrotz fallen auch bei Ihnen einige Tiere dem Feuer zum Opfer und insbesondere Jungtiere die hierbei ihre Mütter verlieren sind extrem gefährdet. Die kleinen Kängurus werden lange Zeit von ihren Müttern in deren Beutelsack herumgetragen und wachsen darin heran. Ohne Muttertier benötigen die Kleinen spezielle warme Beutel um heranwachsen zu können und eine Chance aufs Überleben zu haben.

Die IFAW hofft daher nun auf einen ähnlichen Erfolg wie bei den Handschuhen für die Koalas und bat um Hilfe bei der Beschaffung von warmen Beuteln.
Auf ihrer Website veröffentlichte die Organisation auch ein Schnittmuster für die Känguru-Beutel, denn der Bedarf sei groß und täglich kommen neue Opfer der Brände hinzu.

Bleibt zu hoffen das der Hilfeaufruf ein ähnlicher Erfolg wird und das die Australier die Brände möglichst schnell wieder in den Griff bekommen, damit die Fauna und Flora in den betroffenen Gebieten sich rasch wieder erholen kann und die versorgten Tiere demnächst wieder in die Freiheit entlassen werden können.

Quellen:
Artikel auf derstandard.at inklusive einer kleinen Bilderserie der Behandlungen

Artikel der FAZ

Deutsche Homepage der IFAW

Direktlink zum Schnittmuster für die Känguru-Beutel (Englische Anleitung)

Mittwoch, 14. Januar 2015

Das letzte Einhorn wurde erlegt

Wer kennt sie nicht - die Einhörner, mystische Wesen aus Märchen und Sagen die in der heutigen Zeit für einen Großteil der Menschheit als pure Fantasiegestalten gelten und demnach nie wirklich existiert haben.
Doch diejenigen unter uns die an die Existenz von Fabelwesen glauben erhalten jetzt in gewisser Weise einen neuen Beweis dafür das ihr Glaube auf wahren Begebenheiten beruht und nicht nur dem Reich der Mythen entspringt.
In Slowenien, nahe der Ortschaft Celje, hat nämlich nun ein Jäger einen Rehbock mit nur einem Horn erlegt.
Natürlich entspricht ein Rehbock nicht gerade dem Bild eines Einhorns wie wir es aus den unzähligen Märchen und Geschichten kennen: Ein weißes Ross mit einem elfenbeinfarbenen und makellosen Horn, das den Inbegriff von Reinheit und Keuschheit darstellt und oftmals in Verbindung mit Jungfrauen vorkommt.
Doch auch dieser erlegte Rehbock stellt eine absolute Seltenheit dar. Gleichwohl kommt es jedoch hin und wieder vor das Rehböcke sich aufgrund eines Zusammenstoßes oder Unfalls ein Horn zu Beginn des jährlichen Wachstumszyklus des Geweihs verlieren, wodurch sich das Geweih derart verformt das es lediglich einen Zacken ausbildet.
So entstand vermutlich auch jene seltene Mutation, welche auch der Grund für den Abschuss des Rehbocks war, denn in Slowenien gelten genaue Regelungen darüber das nur bestimmte Tiere geschossen werden dürfen wodurch die Population von der Regierung streng unter Kontrolle gehalten wird.
Bei jenem Tier handelte es sich einerseits um einen Rehbock mit nur einem Horn, was auf eine frühere Verletzung hindeutete und andererseits um ein relativ altes Tier. Letzteres beweist jedoch auch das eine derartige Deformierung des Geweihs keinerlei Beeinträchtigung für einen Rehbock darstellt.

Nichtsdestotrotz zeigt uns diese Geschichte doch wieder einmal wie nahe die Fantasie und die Wirklichkeit doch beisammen liegen und das wir niemals mit Bestimmtheit sagen können das es spezielle Fabelwesen niemals wirklich gab.
Immerhin könnte es durchaus auch in der Vergangenheit bereits Sichtungen von Rehen, Hirschen oder ähnlichen Tieren mit nur einem Horn als Geweih gegeben haben und es kommt auch durchaus vor das sich innerhalb einer Spezies die eigentlich ein bräunliches Fell besitzt in ganz seltenen Fällen Albino-Varianten entwickeln die ein weißes Fell besitzen.

Des weiteren zeigt uns diese Geschichte das es keinesfalls das "letzte Einhorn" gewesen sein muss, da sich eine solche Verformung durchaus wiederholen könnte.

Also in Zukunft immer schön aufpassen wenn ihr draußen in Wald und Flur unterwegs seid. Es könnte euch passieren das euch tatsächlich ein Einhorn über den Weg läuft!

Quellen:
Bericht auf National Geographic

Artikel zum Thema auf focus.de

Artikel auf weekend.at