Montag, 31. August 2015

Alaska rückt noch mehr in den Blickpunkt von Umwelt und Naturschutz

In Alaska, dem nördlichsten Staat der USA, in dem es noch viele vom Menschen weitgehend unberührte Flecken gibt, häufen sich derzeit die Probleme betreffend Umwelt und Tierwelt.

Seit Mai kam es nun zu einem in diesem Umfang außergewöhnlich hohen Walsterben an der Küste Alaskas. Mindestens 30 Tiere unterschiedlicher Gattungen sind seither an den Südstränden des Bundesstaates gestrandet und verendet.
Forscher stufen das Phänomen als ungewöhnlich ein und Experten, sowie Naturschutzorganisationen sind beunruhigt, auch aufgrund der Tatsache das es bisher keinerlei Erklärung dafür gibt.
Erst im März dieses Jahres sind an der Küste Australiens 20 Grindwale aus unerklärlichen Gründen auf dieselbe Art und Weise umgekommen. Auch dort gab es bisher lediglich Spekulationen zum Grund des Problems, unter anderem wäre eine mögliche Ursache eine gestörte Echoortung der Tiere durch Unterwasserlärm.

Doch nicht nur das Walsterben sorgt für Schlagzeilen, denn gerade in Alaska spürt man den Klimawandel mittlerweile enorm.
Inzwischen sind viele Dörfer die an den Küsten des Ozeans liegen stark gefährdet sobald der Winter hereinbricht. Denn aufgrund der Wintertemperaturen die um 3,5 Grad höher sind als noch in den 50er Jahren schmelzen ganze Eisberge und das Wintereis bildet sich erst viel später im Jahr.
Dadurch sind die Küsten dem Wind und den Wellen direkt ausgesetzt, die nun nicht mehr von den Eismassen abgeschwächt werden.
Hinzu kommt das Aussterben von Tier und Pflanzenarten von denen die Einwohner, meist Ureinwohner wie Eskimos, leben.
Über eine Umsiedlung wird bereits diskutiert, doch diese rettet zwar Menschen, aber die Probleme werden dadurch nicht gelöst.

Und als wäre dies noch nicht genug schwebt über diesem idyllischen Fleckchen Erde nun auch noch das Damoklesschwert in Form der Ölbohrgesellschaften.
Erst kürzlich hat der Ölkonzern Royal Dutch Shell von den Behörden die Genehmigung erhalten vor der Arktik Küste Alaskas nach Öl zu bohren.
Das es dort riesige Ölvorkommen gibt ist schon seit langem bekannt und viele Ölkonzerne haben sich bereits darum bemüht dort Bohrungen anstellen zu dürfen.

Doch aufgrund nicht garantierbarer Sicherheit für Mensch und Umwelt gab es bisher keinerlei Genehmigung. Warum ausgerechnet jetzt dort gebohrt werden darf, selbst wenn die Sicherheitsvorkehrungen enorm hoch sind, darüber kann nur spekuliert werden.
Umweltschutzorganisationen und Ölbohrgegner sind auf alle Fälle alarmiert und gleichzeitig empört.
Unter anderem hat doch die Explosion der Ölbohrplattform Deep Water Horizon im Golf von Mexiko vor einigen Jahren bereits gezeigt welche Risiken für unseren gesamten Planeten solche Bohrungen beinhalten. Die Schäden im Golf von Mexiko sind bis heute spürbar und waren gewaltig.
Es gibt keine bewährte Methode um einer Ölkatastrophe in arktischem Gewässer entgegenzuwirken. Das Vorhaben wird von vielen Experten und Umweltschützern als riskant und unausgereift bezeichnet. Vielerorts gehen die Menschen bereits auf die Straßen und protestieren dagegen.

Letztlich scheint es jedoch so das Ölkonzerne und das liebe Geld einmal mehr über Menschenleben und vor allem über die Natur und die Umwelt gestellt werden.
Wo uns das zum jetzigen Zeitpunkt hingeführt hat dürfte doch mittlerweile allen klar sein und dennoch scheint es manch einem herzlich egal zu sein.

Immerhin gab es auch eine kleine positive Nachricht für die Einwohner Alaskas. Vor einigen Tagen entschied US Präsident Barrack Obama darüber das der 6168 Meter hohe Berg Mount McKinley seinen ursprünglichen Namen wie von den Ureinwohnern lange Zeit eingefordert, zurückerhält.
So heißt der Berg, der 1896 von einem Goldsucher nach dem damals künftigen US Präsidenten benannt wurde um seine Bewerbung für die Kandidatur zu unterstützen, wieder sein ursprünglicher Name Denali zurückgegeben.
Dieser bedeutet in der Sprache der Inuid "Der Große" und passt somit perfekt zu dem Berg, da es sich schließlich um den höchsten Berg Nordamerikas handelt.


Quellen:
Artikel über das Walsterben auf stern.de

Beitrag zur Eisschmelze vor Alaska auf feelgreen.de

Bericht der FAZ über die Ölbohrvorhaben von Shell vor Alaska

Artikel über die Umbenennung des Mount McKinley auf spigel.de